Verschiedenlich wird eine ältere Kapelle als Vorgängerbau vermutet. Man stützt sich dabei auf ein Schriftstück im Diözesanarchiv zu Eichstätt, wo im Zusammenhang mit der Weihe von „St.Martin auf dem Berg“ auch von einem Kirchlein „St.Laurentius im Tal“ die Rede ist und in Verbindung mit dem Kloster Berchtesgaden gebracht wird . Dieser Hinweis (auf die Zugehörigkeit zum Kloster Berchtesgaden) ist interessant, da die erste urkundliche Erwähnung Wolferstadts im Jahre 1144 auf einen Handel zurück geht, in dem Mangold von Werd (Donauwörth) seinen Hof in Wolferstadt dem Augustiner-Chorherrnstift in Berchtesgaden übereignete. Es wäre also durchaus denkbar, dass Berchtesgaden damals mehrere Güter in Wolferstadt besaß und mit dem Bau einer eigenen Kirche seine Präsenz in der Region zeigen und gewisse Herrschaftansprüche gegenüber dem Domkapitel geltend machen wollte.
Abgegangene Orte:
Daneben ist die Annahme, dass das Kirchlein eventuell für eine ganz andere Siedlung gedacht war, nicht von der Hand zu weisen. In den Urbaren der Deutschordenshäuser von Ellingen und Oettingen sowie der Marschälle von Pappenheim sind Orte in der fraglichen Gegend verzeichnet, die heute nicht mehr existieren. Genannt werden Siedlungen, die in den Rodungsperioden des Mittelalters entstanden sind: so der Weiler „Ulperch“ auf der gleichnamigen Hahnenkammhöhe, „Spindelweidach“ zwischen Brenneisenmühle und Magdalenenstein, „Burkhardsweiler“ auf dem Weg nach Döckingen, „Wasserstall“ am Westenbrunnen, sowie im Bereich zwischen Holderstein und Spitzmühle die Namen „Langenloh“, „Bernloh“ und „Mahallberg“ (Mühlbuck) Verschiedene Kleinfunde (Scherben, Münzen) sind Zeugnisse ehemaliger Siedlungen.. In diesem Zusammenhang verdient der Flurname „Bayerles Schloß“ Beachtung. Wahrscheinlich wurden hier Mauerreste gefunden, deren Zuordnung nicht eindeutig festgestellt werden konnte. Sind es Spuren eines Gehöftes, einer Burg oder waren es gar die Überreste einer früheren Laurentiuskapelle?